Marbach am 28.07. 07  –  ein Trosseinsatz

 

Wir Mittelfranken machten uns mal wieder im großen Konvoi (2 Reiter, 2 Pferde und 3 Trosser) auf, das nahe Ausland, genauer gesagt Baden-Württemberg unsicher zu machen und dort einen Distanzritt in Angriff zu nehmen. Dieses Mal wollten in Marbach Conny mit Medina und Manu mit ihrem Chico starten. Mutig hatten beide den LDR genannt, da hier die beruhigende Möglichkeit bestand, das ganze vorher in der Wertung zu beenden. Kurzfristig hatte Conny uns noch ein Zimmer im Gestütsgasthof organisiert, so dass wir in den Genuss kamen, a) das ganze Extra-Gepäck für die Übernachtung gar nicht erst packen und mitnehmen zu müssen und wir es b) warm und trocken hatten, da es zu diesem Zeitpunkt nachts sehr kalt und nass war (ein Trosserluxusleben).

 

Die Kulisse des Distanzrittes war einfach nur wunderschön. Direkt innerhalb des Gestütes waren die Paddocks  für die Pferde, so dass wir in vollen Zügen die Anlage genießen und bestaunen konnten. Einen Rundgang über das Gelände und durch die Stallungen ließen wir uns selbstverständlich auch nicht nehmen!

Am Samstag hieß es dann Massenstart schon um 6 Uhr in der Früh. Das harte Los des Trosserlebens hatte also einmal mehr wieder voll zugeschlagen, so dass wir bereits bei nachtschlafender Zeit (ich glaube, es war halb 5), uns aus den Betten quälen mussten, um Pferd, Reiter, Trossfahrzeug etc. vorzubereiten, um pünktlich startklar zu sein. Und so etwas tut man freiwillig und dazu auch noch gerne an einem Samstag, ist schon komisch.

 

Wenigstens wurde ich damit entlohnt, Connys Auto fahren zu dürfen. Da trosst sich’s gleich viel leichter und vor allem schneller, sowie mit herrlichem Sonnenschein und netter Trosscrew (wink an Uschi und Tross Thomas – Chuckie, die Mörderpuppe), so dass gute Unterhaltung und viel Spaß gesichert waren. So waren die typischen Trosserwartezeiten erheblich verkürzt.

 

Der gemeine Tross an sich, hat ja auf einem Distanzritt die eine oder andere (kleine und große) Herausforderung zu bewältigen. In diesem Fall bestand sie eindeutig aus der Trosserkarte und dem Versuch die Crewpunkte a) zu finden und b) diese rechtzeitig zu erreichen. Mit einer topografischen Karte auf schwarz weiß fotografiert ist es doch schwer, zu entdecken, welche Wege existieren denn und sind dann auch für Kraftfahrzeuge befahrbar… Zum Glück besaß Conny noch einen Straßenatlas, mit dessen Hilfe es eindeutig besser klappte, als mit der vorgesehenen Trosskarte. Und ein Loblied auf die moderne Technik (schimpft sich Navigationssystem), mit dessen Hilfe und Unterstützung das ganze ebenfalls noch einmal vereinfacht wurde. Da meine Trossbegleitung sich dazu entschloss, mir das finden der Crewpunkte zu überlassen und ausschließlich mir hinterher zu fahren, stand ich unter großem Erfolgsdruck, dem ich leider nicht immer stand halten konnte (Conny und Manu mussten den einen Pulsstopp ohne uns bewältigen, da die Rittstrecke viel schneller zu schaffen war, als die Fahrstrecke und dieses Los auch die vielen anderen Trosser ereilte.). Aber unsere Reiter verziehen mir das.

 

Eine weitere Trosserherausforderung in Marbach bestand in der großen Teilnehmerzahl, die auf Ina Baader’s beliebten Ritten die Regel sind. Das heißt voller Einsatz bei den Crewpunkten und vor allem bei Puls- und Pausenstationen. Sprich Parkplatz für das Auto erkämpfen, Trossutensilien durch die Menschenmenge tragen, dann Reiter und Pferd abfangen und sich durch den Pulk kämpfen etc… Immer sehr stressig, dafür aber wird einem auch die Wartezeit erheblich verkürzt, weil es immer was zu Guggen gibt, viele Leute zum Quatschen da sind und Reiter und Trosser kostenlos aufs Beste verpflegt werden. Aber auch diese Herausforderung wurde durch vollen Einsatz gemeistert.

 

Manu beendete den Ritt mit ihrem 25-jährigen Ponywallach Chico bei 56km  i.d.W., Conny ritt noch einen Stopp weiter und kam bei 67km mit Medina erfolgreich ins Ziel. Nach dem Versorgen der Pferde und dem Verräumen der ganzen von zu Hause mitgebrachten Utensilien, gab es dann für alle noch ein Sonnenbad und das eine oder andere Nachmittagsnickerchen. So ging ein gut organisierter Ritt erfolgreich zu Ende und wurde noch durch die vor der Kulisse des Gestütes Marbach stattfindende Siegerehrung gekrönt.

 

Verena Solfrank
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